2. Wer Veränderung will, muss die Menschen vorbereiten.
Wir alle lieben Überraschungen! – nun nicht wirklich. Wir lieben die Überraschungen, die uns gefallen. So ist es auch bei Change-Prozessen. Solange die Komfortzone des Einzelnen und damit des Unternehmens nicht bedroht ist, ist alles bestens. Um dem vorzubeugen, wird gerne der Angriff nach vorne gewagt und ein Zeichen gesetzt. Das Ergebnis: Innovationsprogramme für die PR-Abteilung, Innovation Hubs, Labs, Inkubators oder gleich die freundliche Übernahme eines innovativen Start-ups oder einer Digital-Agentur. Das Marketing regelt ja die Positionierung.
Nicht selten blicken große Unternehmen auf eine lange Historie gescheiterter Transformationsprojekte, die nicht nur am Markt, sondern vor allem am Menschen vorbei gedacht und kommuniziert sind. Damit sind nicht nur die Kunden gemeint, sondern in erster Linie die Mitarbeiter. Natürlich kann nicht jeder von Beginn an partizipieren und emotional abgeholt werden, doch ein Führungsvakuum ist vermutlich die größte Gefahr, wenn es darum geht, Akzeptanz für Veränderung zu schaffen.
Das beginnt oft schon beim Wording. „Projekte“ kommen und gehen ja bekanntermaßen – der Wandel bleibt. Oder auch beim internen Set-up, welches den Stellenwert des Vorhabens vorgibt: „Der Vorstand hat dafür eine Stunde Zeit“. Im überladenen Alltag der C-Suite ist das nicht verwunderlich. Erfolgversprechend ist es nicht. Denn Veränderung beginnt im Inneren und erfordert zunächst einmal zuzuhören und verstehen. Die richtigen Führungskräfte an den Tisch zu bringen und den Rahmen entsprechend zu gestalten, sind die nächsten Schritte. Nur so kann Teamlernen, Systemdenken und eine gemeinsame Vision entstehen.
3. Clarity is Power
Nur was die Organisation als Ganzes lernen lässt, führt zu Veränderung. Das erfordert Commitment, Risikobereitschaft und einen guten Grund, den alten Hafen zu verlassen. Allzu oft werden Change-Prozesse aus einer Notwendigkeit heraus gestartet. Der Markt, Digitalisierung, der Wettbewerb - exogene Faktoren als potenzielle Bedrohung. Nur, aus der Sicht des Mitarbeiters hat das alles nichts mit ihm zu tun.
Dennoch begibt sich das Team gemeinsam auf die Suche. Nach dem, was uns verbindet, was uns antreibt. An die großen Fragen: Wer sind wir? Wofür stehen wir? Was unterscheidet uns als Marke? Doch auch hier lauert die Gefahr im Prozess der Selbstreflexion: Sich zu zeigen, nicht genug zu sein, nicht gewollt, nicht unique. Das Ergebnis: ein schwaches Selbstbild, eine Vision, die keine ist, Mission und Selbstverständnis gekennzeichnet durch den kleinsten gemeinsamen Nenner. Sie wissen schon: „Nr.1 im Markt“, „XX Umsatz“, „international, innovativ, dynamisch und nachhaltig“. Inhaltlich korrekt und sehr, sehr bequem.
Bei der Suche nach der eigenen Identität lohnt es sich, die extra Meile zu gehen. Nicht um einen rhetorischen Sieg zu erreichen, sondern um die Klarheit zu gewinnen, die bisher gefehlt hat. Unser Claim „Clarity is Power“ bringt diese Überzeugung zum Ausdruck. Denn nur wer weiß, wo er hin will, kann auch dort ankommen. Angelehnt an die Worte Kurt Weidemanns: Klarheit führt zur Erkenntnis. Erkenntnis führt zu Haltung und Stil. Haltung und Stil befähigen zur Überzeugung.