2. Online-Marketing schafft sich selbst ab
Traffic, Clickrates, Likes, Leads, Funnels, Affiliates, Conversions, Chatbots und das Allheilmittel Marketing Automation: Nie war es leichter zu gründen, seine Botschaft zu vermitteln, ein System aufzubauen und – so das Ziel zahlreicher junger Digitalunternehmer – mit minimalem Aufwand, möglichst schnell viel Geld zu verdienen. Es wird geklickt, geshared, gehyped, kopiert und gecoacht. Hauptsache, man setzt sich ins rechte Licht und ist am Puls der Zeit. Dabei sind die wenigsten wirklich einzigartig, die Mehrheit kopiert nur noch den nächsten. Dabei geht es schon lange nicht mehr um Inhalte, sondern nur noch um Prozesse, Analytics, Zahlen, Performance und, viel schlimmer, es geht auch nicht mehr um den Kunden oder darum echten Mehrwert zu liefern.
Nicht selten werden wir gefragt, warum es denn nicht läuft mit dem eigenen Online-Marketing, warum keine Leads hereinkommen und das Whitepaper nicht heruntergeladen wird. Unsere Antwort wird nicht gerne gehört. Denn sie lautet: Weil ihr keine Relevanz habt, euer Angebot ist austauschbar und ihr keine Tiefe bietet. Eure Zielgruppe durchschaut euch und die unterschwellige Botschaft ist nicht selten: „Du bist für uns nur eine Nummer und letztlich sind wir nur an deinem Geld interessiert.“
Die Kunst zu überzeugen, Herzen und Verstand zu begeistern, ist vielleicht die größte Fähigkeit, die Ihnen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen wird. Und diese Kunst hat sich seit Aristoteles im Wesentlichen nicht verändert. Jedem BWL-Studenten wird gesagt, dass sein Einkommen mit seiner Kommunikationsfähigkeit steigt. Das lässt sich heute interessanter denn je gestalten und beginnt mit Empathiefähigkeit, Relevanz und Charisma.